Akupunktur, Teil 7 – What’s the harm & Conclusio

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Auch wenn Akupunktur – wie viele andere Methoden der Pseudomedizin – den Ruf hat, keine Nebenwirkungen zu haben und risikofrei zu sein, so sieht die Wahrheit etwas anders aus. Es lassen sich Nebenwirkungen von direkten und indirekten Risiken unterscheiden. Darum soll es im letzten Teil der Serie zu Akupunktur gehen. Denn um zu entscheiden, ob eine medizinische Intervention nützlich ist oder nicht, muss man immer das Nutzen/Risiko-Verhältnis betrachten!

Nebenwirkungen

Mit einer Nebenwirkung meine ich eine spezifische Wirkung der Akupunktur, die im konkreten Fall unerwünscht ist. Akupunkturpunkte haben schließlich nach TCM-Lehre nicht nur eine Wirkung, sondern mehrere. Wenn ein Punkt beispielsweise den Speichelfluss reduzieren würde, da könnte man ihn bei Patienten mit Schluckstörungen einsetzen, damit sich nicht so viel Speichel im Mund ansammelt (wie es z.B. bei der ALS der Fall ist, und was sehr belastend ist). Verwende ich bei einem anderen Patienten den gleichen Punkt aufgrund einer anderen gewünschten Wirkung (z.B. Schmerzlinderung), dann könnte es nun zu einer Mundtrockenheit (“Xerostomie”) kommen – was die Lebensqualität übrigens deutlich stärker einschränkt, als es im ersten Moment klingen mag. Es gilt also: Es gibt keine Wirkung ohne Nebenwirkung, denn ob wir etwas als Ersteres oder Letzteres bezeichnen, hängt immer vom Kontext ab. Acetylsalicylsäure (Aspirin) als Schmerzmittel kann zu gefährlichen Magenblutungen führen – da es die Blutgerinnung hemmt. Für genau diese “Neben”wirkung nehmen es aber viele Menschen täglich ein: um Schlaganfällen und Herzinfarkten vorzubeugen. Wie in Teil 6 gezeigt, hat Akupunktur keine spezifische Wirkung – und damit auch keine Nebenwirkungen. Trotzdem finden sich Risiken bei der Anwendung.

Die Behauptung, eine Intervention habe nur Vorteile und keine Risiken, ist, am Rande erwähnt, ein klassisches Merkmal von Pseudomedizin. Denn der Grundsatz “keine Wirkung ohne Nebenwirkung” gilt universell; in der echten Medizin tauschen wir immer nur ein größeres Risiko durch ein kleineres Risiko aus (beispielsweise das größere Risiko einer Infektion durch das kleinere Risiko einer Antibiotikagabe, oder das größere Risiko einer unbehandelten Appendizitis gegen das Risiko einer Bauch-OP). Null Risiko gibt es nicht. Wer euch etwas anderes erzählt, will euch hinters Licht führen.

Direkte Risiken

Direkte Risiken werden durch das Einstechen der Nadeln selber verursacht. Vorneweg muss man direkt sagen, dass eine einigermaßen genaue Häufigkeitsangabe direkter Risiken nicht möglich ist. Viele Studien geben die Risiken gar nicht an (eigentlich ein absolutes no-go: so kann das Nutzen/Risiko-Verhältnis nicht abgeschätzt werden, die Studie ist aussagelos und ihre Durchführung damit sogar unethisch), und außerhalb von Studien gibt es kein Meldesystem, wie es z.B. für zugelassene Medikamente existiert (Stichwort “Phase IV” der Arzneimittelentwicklung). Die Dunkelziffer kann also enorm groß sein. Vermutlich sind schwere Nebenwirkungen jedoch trotzdem sehr selten, milde Nebenwirkungen hingegen häufig. Eine Studie von Chung et al. von 2014 hat gezeigt, dass bei ca. 40 % der behandelten Patienten irgendeine Form eines unerwünschten Ereignisses auftrat, wobei das häufigste schlicht Schmerz an der Einstichstelle war. Sonst wurden auch nur unspezifische und weitgehend harmlose Symptome wie Kopfschmerzen angegeben (die teilweise auch von den Patienten angegeben wurden, die mit den nichtpenetrierenden Kontrollnadeln behandelt wurden).

Ein systematisches Reviews aus 2017 von Chang et al. hat unerwünschte Ereignisse, die in anderen systematischen Reviews berichtet wurden, in vier Kategorien eingeteilt. Kategorie 1 waren Organ- und Gewebeschäden. Berichtet wurde von Pneumothorax (durch den Nadelstich gelangt Luft in die Brusthöhle, und die Lunge kollabiert), Herzbeuteltamponade (die Nadel punktiert das Herz, der Herzbeutel füllt sich mit Blut und das Herz kann nicht mehr schlagen), Subarachnoidalblutung (im Paper wird nicht deutlich wie sicher der Zusammenhang zur Akupunktur ist; ich würde ihn als unwahrscheinlich, aber bei entsprechenden Akupunkten am Hals (z.B. Gb20) für prinzipiell möglich halten) und ZNS-Schädigungen (die Nadel punktiert Rückenmark oder Hirnstamm). Bei allen Fällen fanden sich auch tödliche Zwischenfälle. Prinzipiell kann eine Akupunkturbehandlung also immer auch letal verlaufen. Kategorie 2 waren Infektionen: es kann zu lokalen Infektionen und Abszessen kommen, aber auch Hepatitisviren, Tuberkelbakterien und Tetanus können (bei unreinen Nadeln) übertragen werden. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die Haut vor der Behandlung i.d.R. nicht desinfiziert wird, selbst wenn die Akupunktur von einem Arzt durchgeführt wird. Kategorie 3 sind lokale Reaktionen wie Blutungen oder Schmerz, die zwar häufig, aber auch harmlos sind. Kategorie 4 sind alle anderen Reaktionen, wie z.B. Schwindel, Übelkeit oder Kopfschmerzen, die auch allesamt harmlos sind. Andere unerwünschte Ereignisse dieser Kategorie haben vermutlich keinen kausalen Zusammenhang zur Behandlung, wie z.B. Epilepsie oder die Verschlimmerung einer Fazialisparese.

Die Nebenwirkungen von Akupunktur werden gerne mal unter den Teppich gekehrt. So findet sich beispielsweise auf der Webseite der Deutschen Akademie für Akupunktur e.V. folgender Satz zu den unerwünschten Ereignissen einer Akupunkturbehandlung:

Auch bei längerer Anwendung gibt es keine schädlichen Spätfolgen. Als unerwünschte Begleiterscheinungen kommt es allenfalls zu Nadelschmerzen und oberflächlichen Blutungen, die für unsere Patienten kein Problem darstellen.

Aha.

Insgesamt lässt sich also folgendes festhalten. Harmlose unerwünschte Ereignisse, wie z.B. Schmerzen an der Einstichstelle, sind häufig, aber eher lästig als gefährlich. Seltene, mitunter auch tödliche, Ereignisse sind vermutlich insgesamt sehr selten. Generell muss hier erwähnt werden, dass eine durch Ärzte durchgeführte Akupunktur deutlich sicherer ist, als eine Akupunktur durch unqualifiziertes Personal (wie z.B. Heilpraktiker oder Barfuß-Ärzte in China). Ärzte haben ein besseres anatomisches Wissen, um z.B. einen Pneumothorax eher zu vermeiden, und können mit (lebensbedrohlichen) Komplikationen besser umgehen.

All das bezieht sich natürlich auf Akupunktur wie sie heutzutage durchgeführt wird. Früher (d.h. grob vor dem 20. Jahrhundert) wurde weitaus gröber und brutaler vorgegangen, mit verunreinigten Instrumenten, dadurch noch deutlich häufiger ausgelösten Infektionen und weitaus tieferen Nadelstichen, auch häufig bis in die inneren Organen. Dementsprechend war die Rate schwerwiegender Komplikationen auch deutlich erhöht.

Indirekte Risiken

Das bedeutendste Risiko stellen meiner Ansicht nach jedoch nicht kleine Hämatome an der Einstichstelle dar, und auch nicht Infektionen oder die sehr seltenen Todesfälle. Das größte Problem entsteht durch die Propagierung eines esoterischen und unwissenschaftlichen Weltbilds, das so eng mit der TCM verbunden ist. Es gibt kein Qi, keine Meridiane, kein Yin und Yang, keine Möglichkeit innere Organe mit Akupunkturpunkten an weit entfernten Stellen, wie dem Arm oder dem Ohr zu beeinflussen. Jedoch wird die Akupunktur, im Widerspruch zur Datenlage, immer noch mit diesen Konzepten erklärt. Wird ein Patient nun mit Akupunktur behandelt, und fühlt sich danach (aus einer ganzen Reihe anderer Gründe, die nichts mit Akupunktur selber zu tun haben) besser, dann kann ihn keine Studie der Welt mehr davon überzeugen, dass das “alles nur ein Zufall gewesen sei”. Der Post hoc ergo propter hoc-Fehlschluss ist eben enorm mächtig. Dieser Patient wird ein offenes Ohr für die esoterischen Konzepte haben, die seinem vermeintlichen Therapieerfolg zugrunde liegen. Ein Teil dieser Patienten wird diese Therapieform für immer mehr Zipperlein und Erkrankungen verwenden. Im schlechtesten Fall schadet es nur ihrem Geldbeutel. Im schlimmsten Fall wird Akupunktur jedoch anstelle echter Medizin eingesetzt, und das auch bei schwerwiegenden Erkrankungen – wie etwa einem Asthma oder einer Hypertonie. Pseudomedizin wird als Alternative zur Medizin gesehen – auch wenn sie das nicht ist (daher weigere ich mich, den Begriff der Alternativmedizin zu verwenden). Der so entstandene Schaden wiegt deutlich schwerer, als es der kleine Nutzen sein könnte, den die weitgehend negative Studienlandschaft eventuell noch erlauben könnte.

Über die eigene Gesundheit hinaus wird so ein Weltbild befeuert, in dem Wissenschaft irrelevant und Fakten subjektiv sind. Wir sehen die Welt so wie es uns passt, nicht wie sie wirklich ist. Dadurch können wir wichtige Entscheidungen, zum Klimaschutz, zu Impfungen, zu Wahlen und zu allem anderen nicht mehr rational entscheiden. Jedoch kann die Realität nur verbessern, wer sie auch kennt. Die Wissenschaft ermöglicht es uns, die Welt bestmöglich zu verstehen. Die Lehren der Pseudomedizin stehen dem diametral gegenüber. Ich für meinen Teil glaube jedoch lieber an das, was real ist, nicht, was sich am besten anfühlt.

Conclusio

Wer sich mit Akupunktur beschäftigt, der findet die unterschiedlichsten Meinungen. Fachgesellschaften, Experten, unzählige Studien und fast nochmal so viele Reviews, die in einer Vielzahl an unterschiedlichen Journals publiziert werden, machen es einfach, zu jeder Indikation einen Link, eine Studie oder auch Metaanalyse zu finden, welche die eigene Meinung bestätigt. Zwei Landmarken, die uns durch diesen Literatursumpf führen können, sind einerseits qualitativ hochwertige, einzelne RCTs, und die systematischen Reviews der Cochrane Collaboration. Zusammenfassend lässt sich sagen: für keine einzige Indikation gibt es nach fast 50 Jahren Forschung und >8000 Studien überzeugende Evidenz, die eine eindeutige, klinisch relevante Wirkung der Akupunktur belegen würde. Es finden sich immer nur große Unsicherheiten, mit negativen sowie positiven Studien, und vielen Biases. Die vorhandenen Daten sind problemlos mit der Nullhypothese, d.h. einer Wirkungslosigkeit der Akupunktur, vereinbar. Die Alternativhypothese, d.h. dass Akupunktur einen spezifischen Effekt zeigt, lässt sich weder mittels klinischen Studien klar zeigen, noch mit dem wissenschaftlichen Verständnis der menschlichen Biologie erklären. Die derzeitige Beurteilung muss also von der Nullhypothese ausgehen: Akupunktur hat keine spezifische Wirkung! Ob sich daran in Zukunft jedoch noch etwas ändern wird, ist in Anbetracht der vielen Studien zu diesem Thema jedoch fragwürdig. Vielleicht wäre es angebracht, dieses Thema abzuhaken und diese Ressourcen anderweitig einzusetzen.

Mir ist bewusst, dass es in diesem Blog jetzt seit zwei Monaten nur um Akupunktur ging, und das für alle die, die das Thema nicht interessieren sollte, ziemlich langweilig ist. Ich werde versuchen, in Zukunft keine solche langen Serien mehr zu schreiben. Allerdings waren zwischendurch auch einige allgemeingültige Ausführung über kritisches Denken und klinische Studien dabei, ebenso wie sich einige Muster durch jegliche Form der Pseudomedizin ziehen. Ab jetzt wird es aber trotzdem wieder etwas abwechslungsreicher.

2 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Steinau, vielen Dank für Ihren interessanten Beitrag. Ich bin über einen Podcast auf Sie gestoßen und bin ins Grübeln gekommen. Ich wollte mich die Tage für eine Tcm Ausbildung anmelden. Jetzt stellt sich mir die Frage ob ich mich hier richtig entscheide bzw, welche Fachrichtung würden Sie mir denn als angehende Heilpraktikerin empfehlen?
    Ich teile schon Ihre Meinung, dennoch glaube ich an enorme Selbstheilungskräfte des Körpers. Und genau das ist mein Ziel. Ich möchte Menschen zurück in Ihre Energie bringen und das ohne Hokuskopus und dreimal um den Baum tanzen.
    Ich würde mich sehr über Ihre Meinung freuen, da Sie dieses Thema mit einem ganz anderen Wissensstand beleuchten können.
    Vielen Dankl und einen schönen Tag.
    Freundliche Grüße
    Martina Vötterl

    1. Guten Tag Frau Vötterl,

      da stellen Sie mir eine sehr schwierige Frage. Bevor ich sie beantworte möchte ich darauf hinweisen, dass das natürlich nur meine persönliche Meinung ist, mit all den Vorurteilen und Biases, die ich bei diesen Themen habe.

      Ich fange vielleicht damit an, Ihnen zuzustimmen. Der Körper hat enorme Selbstheilungskräfte. Nicht jeder (auch bakterielle) Infekt braucht eine Antibiotikatherapie. Knochenbrüche heilen oft auch von alleine folgenlos ab. Kopfschmerzen klingen oft von selbst ab, und mit tausenden Mikroorganismen wird das Immunsystem jeden Tag so gut fertig, dass wir den Kampf mit ihnen gar nicht bemerken. Nicht jede Beschwerde muss direkt auch therapiert werden. Aber es ist ärztliche Aufgabe, den Unterschied zwischen etwas “banalem”, das nicht weiter schlimm ist und auch ohne Therapie wieder verschwindet, von etwas schwerwiegendem zu unterschieden, und bei Letzterem dann auch zu intervenieren. Das Zauberwort ist hier der “abwendbar gefährliche Verlauf”. Das ist es letztlich, wofür die zahlreichen Jahre Studium, Facharztausbildung und Fortbildung dienen. In welchem Fall man mit welcher Therapie eingreifen sollte, das muss gut erforscht und begründet werden. Eine Handlung aus dem Bauchgefühl heraus bringt meistens mehr Schaden als Nutzen – wie uns die Medizingeschichte lehrt. Das habe ich am Anfang von Teil 3 dieser Serie am Beispiel des Aderlasses versucht zu erklären. Was hilft und was nicht, das können wir nur mithilfe der Wissenschaft feststellen. Insbesondere die eigene Erfahrung leitet uns oft fehl – trotz bester Absichten.

      Wenn man also im Gesundheitssystem tätig sein und dabei Gutes tun möchte, dann kommt man um eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung meiner Ansicht nach nicht herum. Wie ich zumindest für einen Teil der TCM gezeigt habe, fehlt hier eine wissenschaftliche Grundlage völlig. Im Gegenteil, die TCM beruht auf Konzepten, die lange vor unserem modernen Verständnis der Natur entwickelt wurden, und sie ist heute klar als Pseudowissenschaft zu betrachten. Wenn Sie also mit mir übereinstimmen, und ihre Ausbildung auf ein rationales Fundament stellen wollen, dann kann man einer Lehre in der traditionellen chinesischen Medizin, ihrer Kräuterkunde und der Akupunktur leider keinen Mehrwert abgewinnen.

      Was wäre dann eine Alternative? Wenn ich Sie richtig verstehe, dann planen Sie aktuell, die Heilpraktikerprüfung abzulegen und als Heilpraktikerin zu arbeiten. Ohne zu weit ausschweifen zu wollen ist das ein Beruf, bei dem die rechtlichen Befugnisse, was die Therapie von Krankheiten anbelangt, in einer großen Diskrepanz zu den benötigten Kenntnissen stehen. Etwas platt formuliert: Heilpraktiker dürfen weit mehr, als sie können. Damit meine ich ganz explizit nicht ALLE Heilpraktiker, sondern die statistische Mehrheit, und wie die Ausbildung bzw. die Befugnisse rechtlich geregelt sind. Es gibt natürlich immer Einzelfälle, die “gute” Heilpraktiker sind. Diese bilden aber (leider!) definitiv die Ausnahme, was ich unter anderem daran festmache, dass die häufigsten Verfahren, die Heilpraktiker verwenden, entweder unbelegt oder häufig sogar widerlegt wurden (Quelle, S. 4). Da es keine festgelegte Heilpraktikerausbildung gibt, und die Heilpraktikerprüfung eine reine Gefahrenabwehrprüfung darstellt, bezweifele ich leider, dass man auf diesem Weg wirklich eine gute medizinische Versorgung gewährleisten kann. Wie soll man denn als Heilpraktiker wissen, was eine wissenschaftlich fundierte Therapie ist, und was nicht? Neben dem theoretischen Wissen, das man sich ggf. sogar noch selbst aneignen kann, fehlt hier auch ganz klar die praktische Ausbildung.

      Den Weg des Heilpraktikers würde ich daher nur mit äußerster Vorsicht gehen, mit der Bereitschaft, die eigene Tätigkeit stets nach dem Aspekt kritisch zu hinterfragen, ob man sich wirklich sicher ist, dass die angewendeten Verfahren wirklich den erwarteten Nutzen haben (und wie will man das, so ganz ohne wissenschaftliche Ausbildung, überhaupt beurteilen?). Rechtlich mag einem da wenig drohen (da das Heilpraktikerwesen in vielerlei Hinsicht ein rechtsleerer und patientenschutzfreier Raum ist), aber die persönliche Verantwortung für die Menschen, die einem ihre Gesundheit anvertrauen, ist enorm. Ohne Ihnen konkret jetzt einen Rat geben zu können oder zu wollen (ich kenne Sie und Ihren Hintergrund schließlich nicht, und maße mir hier ohnehin schon etwas viel an), wäre für mich persönlich der bessere Weg, einen regulierten Beruf zu ergreifen, der auf einem wissenschaftlichen Verständnis der Natur und des menschlichen Körpers beruht. Beispielsweise würde ich die Physiotherapie als einen Beruf sehen, der Ihrem Anspruch daran, die Selbstheilungskräfte ihrer Patienten zu stärken, sehr nahe kommt. Mit einer Rehabilitation beispielsweise nach einem Schlaganfall kann man enormes erreichen – und der Erfolg ruht hier zu großen Teilen auf den Schultern der Physiotherapeuten, die dem Patienten die Mittel an die Hand geben, verlorene Fähigkeiten wiederzugewinnen. Einen präventiven Ansatz würde sich beispielsweise mit einer Ausbildung zum Ernährungsberater, und in gewissem Umfang auch als Hebamme, ergeben. Wobei man bei letzterem Beruf wieder erwähnen muss, dass hier leider auch sehr viel Esoterik verbreitet wird. Wer sich nicht auf einen bestimmten Aspekt der Gesundheitsversorgung beschränken will, der muss dann wohl oder übel in das Medizinstudium einsteigen – wobei auch da schon eine Spezialisierung stattfindet. Von vielem, was Pfleger, Physiotherapeuten oder Ernährungsberater machen, habe ich schließlich selber keine Ahnung.

      Ich hoffe, damit konnte ich grob erklären, was meine Meinung zu diesem Thema ist. Hoffentlich hilft es Ihnen ein wenig bei der Entscheidungsfindung. Gerne führe ich einzelne Aspekte weiter aus (gerne auch in privater Korrespondez per Email). Zu guter Letzt würde mich allerdings noch interessieren, durch welchen Podcast es Sie denn auf meinen Blog verschlagen hat?

      Viele Grüße,

      Andi

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